Donnerstag, 5. Juni 2025


Ein Besuch im Ringling Museum

Antje und Jan zu Besuch bei den Ringlings

Unser Ausflug ist dem Besuch des Museums der Zirkusfamilie Ringling in Sarasota gewidmet!
Die Geschichte Sarasotas  ist eng mit der Geschichte dieser Zirkusfamilie verbunden und man kann wohl kaum etwas über Sarasota erzählen, ohne auch von dieser Zirkusfamilie zu berichten!
Ringling – der Zirkus
Die Geschichte dieses großen Zirkusunternehmens                  beginnt etwa um 1870!
Die fünf Ringling-Brüder aus der winzigen Stadt  McGregor am Mississippi versuchten, durch kleine Zirkusvorstellungen der Langeweile ihrer bäuerlichen Heimat zu entkommen.
Sie nahmen einen Cent Eintritt und John und seine vier Brüder unterhielten eine Handvoll Freunde und Bekannte. Der vierjährige John spielte den  Clown, seine älteren Brüder ritten auf einem Pony oder präsentierten stolz eine Ziege, die sie sich eigens für den Auftritt geliehen hatten. Doch die kindliche Show wurde zum Ausgangspunkt einer beispiellosen Karriere.

 Nicht einmal vier Jahrzehnte später war der Name Ringling das Synonym für spektakuläre Zirkusunterhaltung. Der einstige Kinderclown John war zu einem mächtigen Mann in der Unterhaltungsindustrie geworden, der die besten Artisten der Welt in seine Shows holte. Aus der Ein-Cent-Show der kleinen Ringling-Bande war ein Millionen-Unternehmen herangewachsen, das im New Yorker Madison Square Garden die "Größte Show der Welt" präsentierte. John Ringlings Erfolgsgeschichte wurde die Verwirklichung des amerikanischen Traums.



 









Schöne Zirkuswagen, die heute im Museum zu bewundern sind












    John Ringling und seine Brüder - deren deutschstämmiger Vater den Familiennamen Rüngeling anglisiert hatte - machten sich Ende der 1880er Jahre auch in Großstädten wie Chicago einen Namen. Ihre Zelte waren damals  schon lange nicht mehr aus ausgedienten Armeedecken zusammengeflickt, sondern boten inzwischen 4000 Zuschauern Platz - und auch der Eintrittspreis war auf 50 Cent gestiegen. Aus unbeholfenen Amateuren waren in wenigen Jahren findige Unternehmer geworden. Ihr Geschäftsmodell passte perfekt in eine Zeit, als die Industrialisierung den Menschen Arbeit und bescheidenen Wohlstand sicherte, ihnen aber noch kaum professionelles Entertainment bot.

Überall stießen Zirkusunternehmen nun in diese Lücke und begründeten die goldene Ära des Zirkus, die bis Ende der zwanziger Jahre dauern sollte. Im deutschen Kaiserreich entstand 1905 "Circus Charles", aus dem einmal Europas größter "Circus Krone" werden sollte. In der Zirkusstadt Hamburg konkurrierten mit den Familien Hagenbeck, Renz und Busch gleich drei bekannte Familienbetriebe miteinander. Überall in Frankreich, Deutschland, Russland und natürlich in Amerika kündigten bunte Plakate Sensationen und Superlative an: Furcht erregende Tiger zeigten darauf fauchend ihre Krallen, knapp bekleidete Akrobatinnen schwebten graziös durch die Lüfte, oder exotische Kängurus hüpften durch Manegen.


Eine Kleinstadt unterwegs per Zug

Das Konzept ging auf: Neugier, Sensationslust und ein Hauch von Gefahr und Abenteuer lockte die Massen an. Die größten Zirkusse gingen gar auf Welttournee. Im Jahr 1900 etwa verzauberte der US-Zirkus Barnum & Bailey die Hamburger mit einem gigantischen Massenspektakel: Vier Wochen standen in der Elbmetropole zwölf riesige Zeltpavillons, von denen allein der größte 12.000 Zuschauer fasste. Frenetisch feierten die Besucher Zirkus-Weltstar Flavio Togni und seine indischen Elefanten.






































Auch menschliche Besonderheiten – wie siamesische Zwillinge, die dickste Frau oder der größte Mann der Welt wurden ausgestellt und bestaunt
Doch die Konkurrenz schlief nicht, und die meisten Zirkus-Superlative waren nicht von Dauer.
1907 wurde Barnum & Bailey nach einem Jahr zäher Verhandlungen vom Konkurrenzunternehmen Ringling geschluckt - der wichtigste Coup der Ringling-Brüder, die damit zum bedeutendsten Zirkusunternehmen der Welt wurden. Für Akrobaten und Clowns, Tiger und Löwen des neuen Riesenzirkus' (der noch bis 1919 getrennt auftrat) wurde ein Zug mit bis zu hundert Eisenbahnwaggons benötigt. Für jeden Auftritt ging fast schon eine Kleinstadt von an die 1200 Angestellten auf Reisen, jährlich legten sie dabei bis zu 40.000 Kilometer zurück.

Nicht nur der gigantische Logistikaufwand brach etliche Rekorde, sondern auch die Auftritte selbst. 1920 schrieb der Deutsche Hugo Schmitt Zirkusgeschichte, als er während einer Show mit sage und schreibe 55 Elefanten auftrat und es mit dieser Darbietung ins "Guinness Buch der Rekorde" schaffte. Zu Weltruhm brachte es in den zwanziger Jahren auch die Tigerdompteuse Mabel Stark, die sich mit ihrem 250 Kilogramm schweren Lieblingstiger Rajah sogar das Bett geteilt haben soll. Ihre Aufführungen waren so spektakulär, dass manch ein Zuschauer vor Schreck in Ohnmacht fiel - etwa, wenn Stark sich scheinbar leichtsinnig zum Publikum drehte und hinter ihrem Rücken ein Tiger zum Sprung ansetzte und ihr in den Rücken fiel.
Die ganze Welt befand sich um die Jahrhundertwende für mehrere Jahrzehnte im Zirkusfieber.
 Das Maß aller Dinge blieb aber John Ringlings Unternehmen. Als 1929 die Weltwirtschaftskrise auch die Zirkusbranche erschütterte, hatte er noch genügend Kleingeld, um seinem Imperium gleich sechs bankrotte Großzirkusse einzuverleiben. Dabei hatte er eigentlich schon längst aufgehört, sich allein auf dieses Geschäft zu verlassen. Längst investierte er in Eisenbahnlinien, gründete eine eigene Bank und beteiligte sich bei etlichen Firmen. Unermüdlich bastelte er auch an einem Projekt, das ihn berühmter machen sollte, als es jede noch so raffinierte Artistennummer konnte:

Seine im toskanischen Stil in Sarasota in Florida errichtete Riesenvilla füllte er mit den wertvollsten Kunstwerken der alten Welt, darunter Gemälde von Peter Paul Rubens, Antonius van Dyck oder Nicolas Poussin.

Vielleicht ahnte Ringling, dass Kunst weniger vergänglich sein würde als das, was ihn reich gemachte hatte.
Nach seinem Tod 1936 wurde sein Anwesen in ein Museum umgewandelt, das bis heute Tausende von Besuchern anzieht.
 Die Zirkusbranche hingegen geriet bald in eine Existenzkrise, in der sie sich auch wohl heute noch befindet!

    
 Die "Kanone" , mit der die Artisten über 60 m weit geschossen werden konnten.
Die italienisch - maurisch anmutende Villa der Ringlings, direkt an der Sarasota Bay gelegen!
 

                         


 









Wunderschöne Details 

 
 

Die in diesen Seitenflügeln der Kunsthalle eingebauten Säulen sind echt antik! Sie stammen aus Griechenland und wurden zusammen mit den vielen anderen Kunstschätzen von den Ringlings nach Sarasota gebracht und ausgestellt.

Später wurde die gesamte Sammlung, der Park, die Zirkusrequisiten  und alle Gebäude der Stadt Sarasota vermacht. John Ringling hatte darauf bestanden, dass die Bevölkerung an einem Tag in der Woche kostenlos die Schätze aus Europa bewundern durfte.

















In dem großen Garten kann man die wunderschöne Kopie der     David Statue von Michelangelo bewundern. Die Ringlings bereisten in über 25 Jahren ganz Europa. Sie waren begeisterte Kunstsammler.
Es lag ihnen viel daran, den Amerikanern alte, europäische  Kunst präsentieren zu können.




















Die in diesen Seitenflügeln der Kunsthalle eingebauten Säulen sind echt antik! Sie stammen aus Griechenland und wurden zusammen mit den vielen anderen Kunstschätzen von den Ringlings nach Sarasota gebracht und ausgestellt.

Später wurde die gesamte Sammlung, der Park, die Zirkusrequisiten  und alle Gebäude der Stadt Sarasota vermacht.




                                   Einige wenige Beispiele für die Kunstwerke, die wir in diesem Museum bestaunen können:

Wir können kaum glauben, wie viele und was für riesige Gemälde da aus Europa heran geschafft wurden!

Besonders berührt uns immer wieder dieses Gemälde! 
Die Madonna mit dem blauen Tuch! (Carlo Dolci)

Sonntag, 1. Juni 2025

                             


                                          Unsere Lieblingsinsel

    Anna Maria Island
gelegen im Golf von Mexiko und am Eingang zur Tampa Bay, gleich unter St. Petersburg und Tampa!
        Es ist mir doch ein Bedürfnis, unsere geliebte  kleine                               Insel Anna Maria noch einmal näher zu beschreiben!            
Sie ist über drei Brücken zu erreichen. Manchmal aber auch nicht, wenn eine der Brücken hoch geklappt werden muss, um größere Schiffe durchzulassen!
Noch vor gut 20 Jahren war Anna Maria Island ein verschlafener Ort, ein bisschen vergessen und unentdeckt von den großen Hotelketten und Supermärkten, ein Stückchen altes Florida!
Hier lebten ein paar Fischer und ihre Familien, sonnenhungrige Rentner, und es gab nur wenige Urlauber! 
Deshalb konnte sich die kleine Insel viel von ihrem einfachen  Charme und der Natürlichkeit erhalten!
Auch heute noch achten die Einheimischen streng darauf, dass keine hohen Gebäude, Hotel- oder Restaurantketten die Insel verschandeln!
Leider hat ja die Insel und die nähere und weitere Umgebung großen Schaden erlitten, als im vergangenen September und Oktober 2024 zwei starke Hurrikans (Helene und Milton) darüber hinweg zogen und unglaubliche Verwüstungen und Schäden hinterlassen haben!

Die zwei Piers im Norden der Insel - der große City Pier und der kleinere, ältere Rod&Reel Pier -  gibt es nicht mehr. 
Sie wurden hinweggefegt und zertrümmert. 
Wie oft haben wir dort gesessen und Fish und Chips gegessen und den herrlichen Ausblick auf´s Meer genossen.
 Nirgends waren die Chips so gut wie auf dem Rod&Reel Pier.

Ein Foto zu Erinnerung an den Rod & Reel Pier!
 Nach einem gemeinsamen Essen auf dem Pier!



 Von den wenigen Bars und Restaurants am Strand kann man den Sonnenuntergang genießen!
Diese Stühle gefallen uns so gut! Sie sind bequem und man kann das Gläschen Wein so gut auf der Armlehne abstellen!!

















Der Pier an der Bridge Street, ungefähr in der Mitte der Insel gelegen, wurde zwar beschädigt, konnte aber repariert und erhalten werden.
In der Bridge Street kann man durch nette kleine Geschäfte bummeln und hier und da ein Käffchen trinken.





















Über die gesamte Insel fahren Trolleybusse, die man kostenlos nutzen kann. Das ist natürlich ein toller Luxus. Wenn man eine lange Strecke am Strand gewandert ist, kann man mit dem Trolleybus zurück fahren und ist ruck zuck wieder da, wo man losgegangen ist!


Weil es in den 1920er Jahren eine Tanzbar - die Sand Bar -mit Alkoholausschank gab, hielt der Bürgermeister des kleinen Ortes   Anna Maria es für notwendig, ein Gefängnis einzurichten.
Es gab keine Fenster und kein Dach.....die Mücken sollten den Bösewicht gebührend bestrafen!
Heute steht diese Ruine neben dem kleinen Museum der Insel und flößt den Touristen den nötigen Respekt ein, und mit Mücken hatten wir auch noch keine Probleme!!


























Immer wieder entdeckt man am Strand die schönsten Skulpturen,
und auch Burgen und Schlösser werden mit Hingabe gebaut.       

 







 

 

Aber die größte Attraktion der Insel ist wirklich das warme Wasser und der weiße Sand und der herrliche Strand, an dem man viele Stunden entlang spazieren kann.


Und das haben wir mit diesen Füßen auch ausgiebig getan!!!!!

Unbedingt gehören die Sonnenuntergänge zu den speziellen Schönheiten von AMI.


Am Südende der Insel gibt es noch Reste eines alten Piers!
Er verwittert in unglaublicher Schönheit!!!