Freitag, 6. Dezember 2013

Darf es noch ein bisschen amerikanische Geschichte sein?





Darf es noch ein bisschen amerikanische Geschichte sein?


An der Straße nach Bradenton-Beach fällt  uns immer wieder ein Schild auf, das auf ein Denkmal  hinweist!           
   Visit the De Soto – Memorial!!!
Aber – wer oder was ist De Soto? 

Wir gucken uns an, zucken mit den Schultern und haben keine Ahnung! Aber als gute Touristen müssen wir natürlich auch das heraus finden!!

 Am Ende der Straße erwartet uns ein kleines Museum. Wieder sind wir erstaunt, dass wir  keinen Eintritt bezahlen müssen! Wie alle anderen kleinen Museen, die wir gesehen haben, wird auch dieses  von ehrenamtlich tätigen Senioren liebevoll geführt.

Oft bekommen wir eine  Einweisung, Hinweise darauf, was ganz besonders wichtig ist, was wir nicht übersehen sollten und außerdem viele gute Wünsche für unseren Aufenthalt in den USA und die Weiterreise! Wir werden natürlich immer wieder gefragt, woher wir kommen!
Auf unsere Antwort ´Aus Deutschland` hin, wird uns oft von Vorfahren aus Deutschland erzählt. Fast jeder hier hat eine Beziehung zu Old Germany.








             Das De Soto – Denkmal
Hernando de Soto war ein spanischer Eroberer, der schon an den Eroberungszügen durch Mexiko und Peru beteiligt war.
Er hatte  in Peru die sagenhaften Reichtümer gesehen, und er hoffte und vermutete, dass auch in  Florida Goldschätze zu finden wären
Er holte sich von Karl V. den Auftrag  für eine Expedition und wollte mit ebensolchen Schätzen wie  Pizarro oder Cortez nach Spanien zurückkehren.

De Soto war durch die Expeditionen nach Mexiko und Peru reich geworden, verkaufte nun sein gesamtes Eigentum und stattete mit dem Erlös die Expedition in das noch unerforschte Land aus. Sein Auftrag lautete, die noch unbekannte Region innerhalb von vier Jahren „zu erobern, zu bevölkern und zu befrieden.“

Dieses kleine Museum erinnert also an  diese Expedition und liegt direkt an dem Strandabschnitt, an dem De Soto vor knapp 500 Jahren mit seinen 9 Schiffen aufkreuzte.





 Wir stehen an eben dieser Stelle und versuchen uns vorzustellen, wie das damals so abgelaufen sein könnte,
Er brachte  600 Männer, 250 Pferde, eine ganze Rotte irische Bluthunde, Waffen und Pulver, eine ganze Schweineherde und  Lebensmittelvorräte mit. Nach Wochen der Vorbereitung startete der Expeditionstreck!
                                                           Expedition nach Florida 1538–1542


 Dabei konnten keine  Straßen oder Wege benutzt werden. Die Männer und Tiere stapften durch Mangrovenwälder, überquerten die Appalachen, wateten  durch Sümpfe und überquerten die Flüsse. 
 

Ganz schrecklich war das Schicksal der gefangenen Indianer! Sie mussten barfuß und durch  Fußketten an der Flucht gehindert einen großen Teil der Lasten schleppen!
Diese spanischen Eroberer zeichneten sich durch ganz besondere Brutalität aus! Entlang ihrer Route wurden alle betrogen, es wurde geraubt, gemordet.

 Die Expedition scheiterte nach 4 Jahren! Die Karte oben zeigt, wie De Soto und seine Männer umherirrten! Gold haben sie nicht gefunden, aber Verwüstung und Tod hinterlassen!

De Soto starb an Malaria, von seinen Männern  und den Sklaven überlebten nur wenige! Sie bauten sich Boote, fuhren den Mississippi hinunter und erreichten die rettende Küste!

Die überlebenden Pferde verwilderten und sind die Vorfahren der zum Teil noch heute wild lebenden Mustang – Herden!

Wir können auf einem Pfad und über kleine Brücken durch die Mangroven ein Stückchen des Weges gehen, der damals zurück gelegt wurde!
Geschickt hat man hier Figuren in das  Dickicht gestellt, und wir erschrecken so manches Mal, wenn wir plötzlich einen Reiter entdecken oder auch einen Indianer, der versucht, vor uns zu fliehen.








 So, nun wissen wir auch, was es mit diesem De Soto auf sich hat!






Aber Harry war sich die ganze Zeit sicher, diesen Namen doch schon mal gehört zu haben!!!

Was war das noch, was war das noch?




Und siehe da, ein Blick in Wikipedia bringt die Lösung:


 DeSoto war eine Automarke aus den  USA, die von der Chrysler Corporation zwischen 1928 und 1961 vermarktet wurde.
Das Logo der Marke führte ein stilisiertes Bild des spanischen Konquistadors Hernando de Soto!


 Aha!  Nun ist also auch das geklärt!  Harry ist zufrieden und betrachtet mit glänzenden Augen dieses tolle Auto!!


1 Kommentar:

  1. Spannend Deine Geschichte über de Soto, Ute.
    Bis heute wusste ich nicht, wer das war.
    Will gar nicht weiter über die Grausamkeiten dieses Eroberers nachdenken, weil alles so schrecklich gegenüber den Eingeborenen war.
    Diesen alten Chrysler hatte Lloyds Schwester in ihrer Garage, und ich durfte das Monstrum steuern!
    Alles Liebe und froh, dass Ihr bald wieder zu Hause seid,
    Eure Mechtild mit Lloyd

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