Donnerstag, 5. November 2015

Micanopy



Micanopy -  
                 Wo die Zeit still steht


Wir sind glücklich!


Die dunklen Wolken haben sich verzogen, die Sonne ist hervorgekommen, und es ist warm! 
Sehr warm.

Gute 30 Grad umgeben uns und schmeicheln unseren vom Autofahren angestrengten Knochen sehr.


Und der  Besuch    des klitzekleinen Ortes Micanopy  versöhnt uns mit den Erlebnissen von gestern Abend!


Eigentlich wollten wir nämlich nach Gainsville, einer vom Reiseführer wärmstens empfohlenen Studentenstadt im Norden von Florida.

Sehr locker und bunt soll es da zugehen, viele interessante Geschäfte und Kneipen soll es da geben!

Da müssen wir hin, dachten wir. 

Diese Stadt wollen wir uns ansehen, dort ein wenig bummeln, übernachten und dann weiter nach Süden fahren.

Als wir am späten Nachmittag dort ankommen, müssen wir jedoch feststellen, dass  garantiert jeder der 50 000 Studenten ein Auto -  wenn nicht zwei - haben muss und alle und auch alle Bewohner von Gainsville  gerade auf den Straßen unterwegs sind.

Wir geraten in den Feierabendverkehr und stecken fest. Da unser Besuch ja spontan und unvorbereitet ist, haben wir natürlich  keinen Stadtplan. 

Wir wissen also gar nicht, wo und an welchem Ende der Stadt wir uns gerade befinden, geraten in ruhige Wohngebiete. Kein Hinweis auf Downtown weit und breit!

Schnell wird es dunkel. Endlich können wir händeringend an einer Tankstelle nachfragen, wie wir denn aus dieser Stadt wieder rauskommen und wo denn wohl ein Motel oder Hotel zu finden sein könnte!

Es ist schon fast 20.00 Uhr, als wir endlich ein Plätzchen zum Schlafen gefunden haben und erleichtert den ersten Schluck Rotwein trinken können.

So hatten wir uns diesen Abend nicht vorgestellt!
Aber wir sind zu müde und genervt, um noch einen Versuch zu wagen, diese ´gemütliche Universitätsstadt´ zu erkunden!!!!

Nun aber zurück zu Micanopy, wo die Zeit still steht!

Dieses verschlafene, kleine Nest liegt südlich von Gainsville.
Auf dem Weg dorthin fahren wir vorbei an viel Landschaft, Pferdeweiden und schönen Farmhäusern.  Hier ist das Zentrum der amerikanischen Pferdezucht.


































Das kleine Juwel  Micanopy  aus ´the good ol´Deep South of America´ hat nur 601 Einwohner und keiner von denen hatte  wohl jemals Lust,  die alten Häuser zu renovieren oder gar abzureißen und neu zu bauen. 

Nein, hier ist alles so, wie es vor 150 oder 200 Jahren einmal gebaut wurde.

Na gut, die Straße ist geteert worden, und es gibt Toiletten und vielleicht auch Duschen.
Aber sonst ist alles so wie in einem Museum.

In dem alten Saloon bekommen wir einen guten Kaffee,  in der alten Poststation kann man Antiquitäten kaufen.












Die "Ínnenstadt" von Micanopy besteht eigentlich nur aus einer kurzen Hauptstraße mit kleinen Geschäften und zwei Cafe´s .


 Auch ein Grund, Vegatarier zu werden!


Aber die kleinen Läden möchten wir am liebsten gar nicht mehr verlassen. Es gibt so viel zu stöbern und entdecken und ganz schnell finden wir einen großen Spiegel und alte Stühle, die wir ganz bestimmt kaufen würden, würden wir hier wohnen.

Das beeindruckendste Gebäude der kleinen Stadt, das Herlong Mansion, erinnert uns sofort an „Vom Winde verweht“.  Es wird heute als Bed & Breakfast betrieben. Aber es heißt, der Geist des ehemaligen Hausherren spukt dort noch immer herum.



Hier fehlt nur noch Scarlett O´Hara, oder?








Ein etwas schwacher Ersatz für Scarlett! 


 
Nachdem wir uns mit einem guten Kaffee gestärkt und den Charme dieses  kleinen Ortes genossen haben, geht´s   ´back on the road´, der  Sonne entgegen!!












1 Kommentar:

  1. Habt Ihr in einem Mansion gewohnt? Wir haben einmal in Louisiana eine Führung durch ein solches Haus mitgemacht und viel von seiner interessanten Geschichte erfahren.
    Danke, liebe Ute, für Deine lebendige Berichterstattung. Halte uns weiter auf dem Laufenden.
    Eure Lloyd und Mechtild

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