Mittwoch, 6. Dezember 2017

Teil 21 Im Museum






Heute statten wir dem kleinen Museum 
unserer Insel einen Besuch ab. Wir sind neugierig und hoffen, noch ein paar von Anna Marias Geheimnissen zu lüften!!

Bruno ist auch dabei und möchte am liebsten lustige Geschichten aus vergangenen Tagen hören.
Das kleine Museum befindet sich in der Pine - Avenue.
 In dieser Straße, die immerhin fast einen Kilometer lang ist, stehen noch einige der schönen, alten  Florida - Strandhäuser!


Mit viel Liebe sind hier im Museum Bilder und Erinnerungsstücke aus vergangenen Tagen zusammengetragen worden.
Schon das das Gebäude selbst hat  eine abwechslungsreiche Geschichte hinter sich!
Gebaut wurde es 1920, um Eis aus dem nordischen Winter darin zu lagern. Dann diente dieses Haus als Garage, als Aufzuchtstation für Schildkröten und erst ab 1992 wurde es als kleines Museum genutzt.



Man kann sich das heute ja kaum vorstellen, aber bei "richtiger " Lagerung kann man das Eis monatelang bewahren.
Während des Winters wurde das Eis aus den  Seen im Norden geschnitten und per Bahn hierher gebracht. So konnten die ersten Siedler Lebensmittel frisch halten oder sich in den heißen Sommermonaten auch mal ein kühles Getränk gönnen!

Aber so luxuriös war das Leben damals nicht!
Der Hauptgrund für ein Ice House war sicher,  gefangene Fische frisch zu halten und nach Norden in die großen Städte  transportieren zu können.


 

 


Auch über die Ureinwohner berichtet das kleine Museum. 

Sie lebten vom Fischfang, den wild wachsenden Früchten und bauten aber auch Mais und einige Gemüsesorten an. 
Zunächst war auch hier das Zusammenleben friedlich, bis ab dem 17. Jahrhundert der Land- und Goldhunger der Europäer auch hier die ursprüngliche Besiedlung zerstörte. Auf dieses traurige Kapitel stößt man natürlich immer wieder. 

(Darüber habe ich in dem Post vom 6.12.2013 schon ausführlich berichtet)







Soweit kommt es noch!
Nun will Bruno unbedingt so einen Wagen haben, wenn er weiter mit uns reisen soll!
Ganz schön verwöhnt, der Kleine!













Das ist doch zum Beispiel lustig!  
Unsere Insel ist sooo klein!!
Aber es gibt zwei Versionen davon, woher sie ihren Namen bekommen hat.
Die schottische Version behauptet Anna und Maria Post aus Tampa waren die Namensgeberinnen.
Die spanische Theorie behauptet, dass spanische Seefahrer die kleine Insel mit ihrem unschuldig - weißen Sandstrand  nach  der Mutter Maria und Großmutter Anna von 
Jesus  benannt haben!
Also, diese Theorie finden wir eigentlich ganz plausibel!!
Und damit ist auch Bruno einverstanden!

Anna Maria Cobb, die Tochter eines Siedlers,
 erzählt über ihre Mutter: 
Mutter war aus New Jersey und hatte überhaupt keine Erfahrung mit dem Leben auf einer Insel. Aber sie lernte schnell, wie man ein Pferd vor einen Wagen spannt, wie man ein Boot rudert und auf Waschbären schießt, die  unsere Hühner getötet hatten.
Sie war eine gute Schützin und schoss auch auf Ratten, die am Balken in unserem Essraum entlang liefen. Wegen der Löcher in der Decke  musste Vater  dann immer 
neue Schindeln auf ´s Dach legen.



Einer der ersten Siedler auf der Insel war 1894 Emerson Bean. Er hatte Land gekauft,  und er und seine Familie mussten mit den schwierigen Lebensumständen auf einer abgelegenen Insel  zurecht kommen. Schließlich hatte die Insel noch keine Brücke zum Festland. "The first settlers"  mussten mit Moskitos und anderem "Ungeziefer " kämpfen. Sie begannen Hühner zu züchten und Gemüse anzubauen. Um 1900 lebten bereits sieben Familien hier und man begann gemeinsam Straßen zu bauen und die Insel zu entwickeln.






Die Kinder wuchsen in einer wilden und "unentdeckten" Welt auf. Oft war gar keine Zeit, um in die Schule zu gehen.
Um 1900 gab es hier nur 7 Kinder.
Eine Lehrerstelle konnte aber erst ab 10 Schülern beantragt werden, sodass bei den Zahlenangaben oft geschummelt wurde. Aber  1925 gab es bereits 25 Schüler auf der Insel.



Bruno ist ziemlich begeistert 
von dem alten Kram und klettert überall rum.

Schon bald entwickelte sich der Tourismus und man kam, um ein paar schöne Stunden am Strand zu verbringen oder auch zum Fischen. Die Gewässer rund um die Insel boten damals noch Fische in Hülle und Fülle.


Was für ein hübsches Kleid mit passendem Bolero!
Für die sonntäglichen Ausflüge zur Insel machte man sich extra und ganz besonders schön!

Mit dem Ausflugs-
dampfer konnte man bequem von 
St. Petersburg und Tampa aus die Insel erreichen.




Über 800 000 amerikanischen Soldaten waren von 1940 - 1945 in Florida stationiert  und ausgebildet worden.
Nach dem Krieg zogen viele von ihnen wegen des milden Klimas nach Südflorida und auch auf die Inseln. 
Es gab billiges Land zu kaufen und die Ansiedlung wurde von der Regierung unterstützt.
 Ab 1950 wurde mit Hilfe von DDT die Moskitoplage eingedämmt. Außerdem gab es immer bessere Klimaanlagen, sodass man es auch in den heißen Sommermonaten hier aushalten konnte.




Im Jahre 1910 wurde die SANDBAR eröffnet. Auch heute noch ist dieses Lokal sehr beliebt, und die schönsten Sonnenuntergänge lassen sich von hier aus genießen.
In der SANDBAR gab es auch eine Dance Hall und während der wilden 20er Jahren gab es hier wohl so manchen betrunkenen Raufbold



Es wurde sogar  Alkohol ausgeschenkt. Und da musste der Sheriff dann wohl so manches Mal eingreifen.
Und man erzählt sich heute, dass die schlimmste Strafe die Stechmücken gewesen wären und man deshalb weder Fenster noch ein Dach gebraucht hatte.

Aber das ist wohl  nur eine Geschichte? 


Diese Beiden sind dann bald  wegen guter Führung entlassen worden.




Ach, was für schöne Kleider die Damen damals trugen. und wie zierlich sie waren.......


Davon ist natürlich auch Bruno begeistert und grinst verschmitzt!



Und dann zieht es uns doch wieder raus in den
                Sonnenschein und das Leben im Hier und Jetzt.


Aber wir sind bestimmt nicht das letzte Mal hier im Museum gewesen. Es  ist einfach zu interessant und spannend, immer ein bisschen mehr über die Insel und ihre Geschichte zu erfahren.























1 Kommentar:

  1. Die Besiedlung der Insel ist noch gar nicht lange her! Und doch viel Geschichte!
    Danke an Euch Zwei!

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