Donnerstag, 31. März 2022

 Für graue Tage:


           Ein Stück von diesem unglaublich blauen Himmel




Samstag, 26. März 2022

9) Ein Ausflug zum Egmont Key State Park

                                                                 


                                                    Ein Ausflug zum 

 

Egmont Key ist eine kleine Insel nördlich von                                 

               Anna Maria Island in der Tampa Bay gelegen.

Um zur Fähre zu kommen, müssen/dürfen wir endlich mal wieder über die Sunshine Skyway Bridge fahren. 

                                                 Und... es ist wohl wie mit den herrlichen Sonnenuntergängen...     ich muss einfach fotografieren, obwohl wir diese Fotos doch schon so oft gemacht haben!

So wunderschön erstreckt sich dieses imposante Bauwerk über das herrlich blaue Wasser und die  Einfahrt zur Tampa Bay.






Wir waren sehr rechtzeitig bei der Fähre und wollten vor der Überfahrt zur Insel gemütlich ein Käffchen trinken                             und einen Snack genießen.                                      

Schließlich sind wir ja in Amerika!                                                Und da wird für das leibliche Wohl doch eigentlich immer gesorgt!!

Aber, da hatten wir falsch gedacht!

Kein imposanter Ferry Terminal!

Kein Kaffee, kein Snack!

Aus einem kleinen, bunten Caravan heraus werden die Tickets verkauft!

Der Ferry Terminal entpuppt sich als sehr kleiner Ferry Terminal und die Ferry als sehr kleine Ferry!

So geht´s also mit leerem Magen auf die Ferry Richtung Egmont Key! 

Zum Glück haben wir wenigstens Wasser und Kaugummi dabei!!




Zunächst war die Überfahrt ruhig und beschaulich!
 
            Aber als die kleine Ferry die Tampa Bay verließ und in den Golf von Mexiko schwamm, wurde das Wasser doch ganz schön wellig und unruhig! Ein frischer Wind wehte uns fast die Caps und Sonnenhüte vom Kopf.

Die kleine Ferry hatte ganz schön zu kämpfen, um uns trocken und sicher auf die Insel zu bringen. 

Nach einer Dreiviertelstunde waren wir doch froh, dass der alte Leuchtturm von Egmont Key uns sicher auf die Insel geleitet hat.






Hier auf der Insel werden wir gleich begrüßt:
 - von der amerikanischen Flagge, die man hier in Florida wirklich sehr oft sieht. Sie weht bei fast jedem größeren Geschäft, an Tankstellen,
bei Autohändlern, vor Wohnhäusern.....
Sie symbolisiert mit ihren Streifen die 13 Gründungsstaaten (engl. Kolonien!) und mit den Sternen die heutigen 50 Staaten der USA und die meisten Amerikaner sind sehr stolz auf ihre Flagge.



- von dieser schwarzen Flagge. Sie erinnert an alle gefangenen und vermissten Soldaten.     (Prisoners of war and        Missing in action)
- und last but not least der Flagge von Florida mit dem Siegel des Staates.

Der Leuchtturm, der 1858 erbaut wurde, und das Leuchtfeuer wird immer noch von der Küstenwache als Navigationshilfe für Schiffe und Freizeitschiffer gewartet und funktioniert heute mit Solarenergie!!!




Egmont Key ist eine in vielerlei Hinsicht einzigartige Insel in der Mündung der Tampa Bay, die nur mit dem Boot erreichbar ist. 

Sie entstand vor Tausenden von Jahren aus einem Flussdelta und ist heute unbewohnt - von Menschen unbewohnt!

Früher diente dieses Gebäude der jeweiligen militärischen Führung. Heute beherbergt es ein Museum, das allerdings z.Zt. wegen Corona geschlossen bleibt. Es gibt zu viele Touchscreens, erklärte uns die Rangerin!

 Sehr viele Tiere haben hier auf dem größten Teil der Insel einen Rückzugsort gefunden:

Zum Beispiel die Gopher-Schildkröten, Meeresschildkröten, nistende Küstenvögel und Zugvögel. 


Egmont Key wird heute von vielen Bootsfahrern und Strandgängern für Freizeitaktivitäten genutzt. Die tägliche Besucherzahl ist allerdings streng begrenzt.


Diese Insel hat eine wichtige Rolle in der amerikanischen Geschichte sowie in der Geschichte Floridas gespielt. 

Egmont Key wurde während des größten Teils des Bürgerkriegs im Rahmen der Operation Anaconda (1861), der Blockade des Südens, von der Unionsmarine besetzt. 

Die Insel war eine Gelbfieber-Quarantäne-Stätte für Truppen, die während des Spanisch-Amerikanischen Krieges aus Kuba zurückkehrten. Die Befestigungen auf der Insel wurden als Reaktion auf das Erfordernis der Küstenverteidigung in dieser Zeit errichtet.

Egmont Key war auch eine Internierungsstätte für Seminolen auf dem Weg zu Reservaten im Mittleren Westen nach dem dritten Seminolenkrieg, der 1858 endete. 

(Die verschiedenen Indianerstämme Floridas wurden unter dem Namen Seminolen zusammengefasst.)



















Mit solchen Kanonen wurden die Einfahrt nach Tampa geschützt!













Die vielleicht größte Bedrohung für die Zukunft der Insel ist die Erosion des Weststrandes. Diese gepflasterten Wege führen durch die Insel, auch bis an die westliche Küste.

Hier gibt es die schönsten Strände, aber auch viel Zerstörung durch verschiedene Hurricanes und Überschwemmungen mit Salzwasser.

Dadurch gehen die schönen Palmen natürlich ein!!


Deshalb bietet sich hier teilweise dieses traurige Bild.


Der Captain bringt uns sicher und bei ruhiger See wieder zurück, und wir sind froh, dass wir heute doch noch einen Kaffee und was zu essen bekommen!!







 


Events und Meetings - (Klicken Sie auf die Links für Informationen)


Dienstag, 22. März 2022

8) Darf es noch ein bisschen amerikanische Geschichte sein?

 


Darf es noch ein bisschen amerikanische Geschichte sein?


An der Straße nach Bradenton-Beach fällt  uns immer wieder ein Schild auf, das auf ein Denkmal  hinweist!           


Visit the De Soto – Memorial!!!
Aber – wer oder was ist De Soto? 

Wir gucken uns an, zucken mit den Schultern und haben keine Ahnung! Aber als gute Touristen müssen wir natürlich auch das heraus finden!!

 Am Ende der Straße erwartet uns ein kleines Museum. Wieder sind wir erstaunt, dass wir  keinen Eintritt bezahlen müssen! Wie alle anderen kleinen Museen, die wir gesehen haben, wird auch dieses  von ehrenamtlich tätigen Senioren liebevoll geführt.


Oft bekommen wir eine  Einweisung, Hinweise darauf, was ganz besonders wichtig ist, was wir nicht übersehen sollten und außerdem viele gute Wünsche für unseren Aufenthalt in den USA und die Weiterreise! Wir werden natürlich immer wieder gefragt, woher wir kommen!
Auf unsere Antwort ´Aus Deutschland` hin, wird uns oft von Vorfahren aus Deutschland erzählt. Fast jeder hier hat eine Beziehung zu Old Germany.








             Das De Soto  Denkmal
Hernando de Soto war ein spanischer Eroberer, der schon an den Eroberungszügen durch Mexiko und Peru beteiligt war.
Er hatte  in Peru die sagenhaften Reichtümer gesehen, und er hoffte und vermutete, dass auch in  Florida Goldschätze zu finden wären
Er holte sich von Karl V. den Auftrag  für eine Expedition und wollte mit ebensolchen Schätzen wie  Pizarro oder Cortez nach Spanien zurückkehren.

De Soto war durch die Expeditionen nach Mexiko und Peru reich geworden, verkaufte nun sein gesamtes Eigentum und stattete mit dem Erlös die Expedition in das noch unerforschte Land aus. Sein Auftrag lautete, die noch unbekannte Region innerhalb von vier Jahren „zu erobern, zu bevölkern und zu befrieden.“

Dieses kleine Museum erinnert also an  diese Expedition und liegt direkt an dem Strandabschnitt, an dem De Soto vor knapp 500 Jahren mit seinen 9 Schiffen aufkreuzte.





 Wir stehen an eben dieser Stelle und versuchen uns vorzustellen, wie das damals so abgelaufen sein könnte,
Er brachte  600 Männer, 250 Pferde, eine ganze Rotte irische Bluthunde, Waffen und Pulver, eine ganze Schweineherde und  Lebensmittelvorräte mit. Nach Wochen der Vorbereitung startete der Expeditionstreck!
                                                           Expedition nach Florida 1538–1542


 Dabei konnten keine  Straßen oder Wege benutzt werden. Die Männer und Tiere stapften durch Mangrovenwälder, überquerten die Appalachen, wateten  durch Sümpfe und überquerten die Flüsse. 
 


Ganz schrecklich war das Schicksal der gefangenen Indianer! Sie mussten, barfuß und durch  Fußketten an der Flucht gehindert, einen großen Teil der Lasten schleppen!
Diese spanischen Eroberer zeichneten sich durch ganz besondere Brutalität aus! Entlang ihrer Route wurden alle betrogen, es wurde geraubt, gemordet.

 Die Expedition scheiterte nach 4 Jahren! Die Karte oben zeigt, wie De Soto und seine Männer umherirrten! Gold haben sie nicht gefunden, aber Verwüstung und Tod hinterlassen!

De Soto starb an Malaria, von seinen Männern  und den Sklaven überlebten nur wenige! Sie bauten sich Boote, fuhren den Mississippi hinunter und erreichten die rettende Küste!

Die überlebenden Pferde verwilderten und sind die Vorfahren der zum Teil noch heute wild lebenden Mustang – Herden!

Wir können auf einem Pfad und über kleine Brücken durch die Mangroven ein Stückchen des Weges gehen, der damals zurück gelegt wurde!
Geschickt hat man hier Figuren in das  Dickicht gestellt, und wir erschrecken so manches Mal, wenn wir plötzlich einen Reiter entdecken oder auch einen Indianer, der versucht, vor uns zu fliehen.








 So, nun wissen wir auch, was es mit diesem De Soto auf sich hat!






Aber Harry war sich die ganze Zeit sicher, diesen Namen doch schon mal gehört zu haben!!!

Was war das noch, was war das noch?




Und siehe da, ein Blick in Wikipedia bringt die Lösung:


 DeSoto war eine Automarke aus den  USA, die von der Chrysler Corporation zwischen 1928 und 1961 vermarktet wurde.
Das Logo der Marke führte ein stilisiertes Bild des spanischen Konquistadors Hernando de Soto!


 Aha!  Nun ist also auch das geklärt!  Harry ist zufrieden und betrachtet mit glänzenden Augen dieses tolle Auto!!

Es ist ein schöner Sonntagmorgen, und wir besuchen das De Soto Memorial nach vielen Jahren mal wieder. 







Harry mit einem leckeren  Sonntagmorgenkaffee von McDonald´s!



Solche Rüstungen trugen die Eroberer aus Spanien!
Heute, an einem Sonntagmorgen, können wir uns alle Ausstellungsstücke noch einmal in Ruhe ansehen!

So oder so ähnlich muss es damals ausgesehen haben, als De Soto hier an Land gegangen ist.

Für Kinder ist das das heute Morgen natürlich ein großer Spaß!
Sie dürfen die Rüstung anlegen und wundern sich, wie schwer  sie ist und wie schwer es gewesen sein  muss, sich damit zu bewegen und zu kämpfen.




Nach dem De Soto Memorial machen wir noch einen Abstecher in das Robinson Preserve! Hier wurden und werden große Flächen renaturiert und nach und nach siedeln sich wieder die ursprünglichen Pflanzen und Tiere an. 

Der Aussichtsturm ist gut 12 Meter hoch und bietet einen tollen Ausblick über die Tampa Bay.

Im Hintergrund sieht man sogar die Skyway Bridge!



Insgesamt umfasst dieses Gebiet 679 Hektar Grasland,            Sümpfe und Mangrovenlebensräume.

Der Besuch des Robinson Preserve war eine schöne und interessante Abwechslung! 

Aber am Nachmittag hat es uns natürlich doch wieder an den Beach gezogen!






Samstag, 19. März 2022

7) Heritage Festival



Heute statten wir mal wieder dem kleinen Museum unserer Insel einen Besuch ab. Es findet nämlich ein Fest statt, bei dem das Erbe aus den alten Zeiten gewürdigt werden soll.

 Es werden alte Handwerkskünste gezeigt, z.B. Weben, Makramee, Seifenherstellung, Spinnen und das Anfertigen von Besen!          Alte Kinderspiele und leckere Rezepte aus alten Zeiten werden ausprobiert!


Harry muss natürlich zuerst einmal den Shortcake mit Erdbeeren probieren und findet, dass die alten Zeiten manchmal doch wohl auch ganz schön gewesen sein müssen. 



Wir sind neugierig und hoffen, noch ein paar von Anna Marias Geheimnissen zu lüften!!






Schon das das Gebäude des Museums selbst hat  eine    abwechslungsreiche Geschichte hinter sich!





Gebaut wurde es 1920, um Eis aus dem nordischen Winter  darin zu lagern. Dann diente dieses Haus als Garage, dann als Aufzuchtstation für Schildkröten und erst ab 1992  wurde es als kleines Museum für die Inselgeschichte genutzt.

Leider muss berichtet werden, dass an diesem Tag ein Überfall der Piraten und Freibeuter stattgefunden hat!                                               














Und man erzählt sich heute, dass die schlimmste Strafe die Stechmücken gewesen wären und man deshalb weder Fenster noch ein Dach gebraucht hatte.
Aber das ist wohl  nur eine Geschichte? 


Diese Beiden sind dann bald  wegen guter Führung entlassen worden.










Der Bürgermeister Dan Murphy wurde gefangen genommen, ins         OLD ANNA MARIA CITY JAIL gesperrt, bis genügend Kopfgeld gesammelt war, um ihn freizukaufen.


Ach, was für schöne Kleider die Damen damals trugen. und wie zierlich sie waren.......


Davon ist natürlich auch Bruno begeistert und grinst verschmitzt!




Bruno ist auch dabei und möchte am liebsten lustige Geschichten aus vergangenen Tagen hören.

Das ist doch zum Beispiel lustig!  
Unsere Insel ist sooo klein!!
Aber es gibt zwei Versionen davon, woher sie ihren Namen bekommen hat.
Die schottische Version behauptet Anna und Maria Post aus Tampa waren die Namensgeberinnen.
Die spanische Theorie behauptet, dass spanische Seefahrer die kleine Insel mit ihrem unschuldig - weißen Sandstrand  nach  der Mutter Maria und Großmutter Anna von 
Jesus  benannt haben!
Also, diese Theorie finden wir eigentlich ganz plausibel!!
Und damit ist auch Bruno einverstanden!


Anna Maria Cobb, die Tochter eines Siedlers,
 erzählt über ihre Mutter: 
Mutter war aus New Jersey und hatte überhaupt keine Erfahrung mit dem Leben auf einer Insel. Aber sie lernte schnell, wie man ein Pferd vor einen Wagen spannt, wie man ein Boot rudert und auf Waschbären schießt, die  unsere Hühner getötet hatten.
Sie war eine gute Schützin und schoss auch auf Ratten, die am Balken in unserem Essraum entlang liefen. Wegen der Löcher in der Decke  musste Vater  dann immer 
neue Schindeln auf ´s Dach legen.
















Einer der ersten Siedler auf der Insel war 1894 Emerson Bean. Er hatte Land gekauft,  und er und seine Familie mussten mit den schwierigen Lebensumständen auf einer abgelegenen Insel  zurecht kommen. Schließlich hatte die Insel noch keine Brücke zum Festland. "The first settlers"  mussten mit Moskitos und anderem "Ungeziefer " kämpfen. Sie begannen Hühner zu züchten und Gemüse anzubauen. Um 1900 lebten bereits sieben Familien hier und man begann gemeinsam Straßen zu bauen und die Insel zu entwickeln.

Die Kinder wuchsen in einer wilden und "unentdeckten" Welt auf. Oft war gar keine Zeit, um in die Schule zu gehen.
Um 1900 gab es hier nur 7 Kinder.
Eine Lehrerstelle konnte aber erst ab 10 Schülern beantragt werden, sodass bei den Zahlenangaben oft geschummelt wurde. Aber  1925 gab es bereits 25 Schüler auf der Insel.

                                Bruno ist ziemlich begeistert 
von dem alten Kram und klettert überall rum.

Schon bald entwickelte sich der Tourismus und man kam, um ein paar schöne Stunden am Strand zu verbringen oder auch zum Fischen. Die Gewässer rund um die Insel boten damals noch Fische in Hülle und Fülle.


Was für ein hübsches Kleid mit passendem Bolero!
Für die sonntäglichen Ausflüge zur Insel machte man sich extra und ganz besonders schön!

Mit dem Ausflugs-
dampfer konnte man bequem von 
St. Petersburg und Tampa aus die Insel erreichen.







Über 800 000 amerikanischen Soldaten waren von 1940 - 1945 in Florida stationiert  und ausgebildet worden.
Nach dem Krieg zogen viele von ihnen wegen des milden Klimas nach Südflorida und auch auf die Inseln. 
Es gab billiges Land zu kaufen und die Ansiedlung wurde von der Regierung unterstützt.
 Ab 1950 wurde mit Hilfe von DDT die Moskitoplage eingedämmt. Außerdem gab es immer bessere Klimaanlagen, so dass man es auch in den heißen Sommermonaten hier aushalten konnte.


Im Jahre 1910 wurde die SANDBAR eröffnet. Auch heute noch ist dieses Lokal sehr beliebt, und die schönsten Sonnenuntergänge lassen sich von hier aus genießen.
In der SANDBAR gab es auch eine Dance Hall und während der wilden 20er Jahren gab es hier wohl so manchen betrunkenen Raufbold.





Diese kleine Band unterhält uns während der gesamten Zeit mit schönen, alten amerikanischen Liedern.
Zu einer wilden Rauferei ist es am heutigen Tag zum Glück nicht gekommen!