Samstag, 22. Oktober 2022

6. Teil im Oktober 2022, Savannah, die Schöne am Savannah River




                            SAVANNAH, 

                 DIE SCHÖNE AM SAVANNAH RIVER




 


Wenn es denn möglich ist, sich in eine Stadt zu verlieben,              dann kann es eigentlich nur Savannah sein! 
So lieblich und liebevoll sind hier die Häuser und Gärten hergerichtet, dass einem ganz warm wird ums Herz!

Ein bisschen Wärme können wir - nebenbei gesagt - ganz gut gebrauchen. 
Es ist nämlich eiskalt. Wir sind froh, dass die  Sonne scheint.     Aber das Thermometer zeigt heute Morgen nur 8 Grad.
Da sind wir froh, dass wir unsere warmen Sachen dabei haben!



             Die Bäume sind geschmückt mit  Spanischem Moos.




Der Stadtplan zeigt die geraden Straßen, durch die vom Fluss herauf immer ein kühlender Wind streicht! Auch die kleinen Parks sorgen für Abkühlung an heißen Sommertagen.

Und wieder machen wir eine Stadtrundfahrt! 
Aber nicht, weil wir zu faul zum Laufen sind! 
Das müssen wir unbedingt betonen.

Nein, wir haben Angst etwas zu verpassen! Schon in den ersten beiden Straßen, die wir durchwandern, gibt es so viel zu sehen und zu bewundern, dass wir umkehren und uns doch in einen der alten Stadtbusse setzen und uns kreuz und quer durch die schnurgeraden Straßen fahren lassen. 
Wir sind gerade gestartet, da steigt diese junge Lady dazu und nimmt uns mit auf eine kleine Reise in die Vergangenheit!


Ach - und da fängt sie doch gleich an, mit uns über die Nachbarschaft  zu schludern.

 Und sie macht  sich dabei über ihre Herrschaft lustig, über die vornehmen Damen, die weiße Handschuhe tragen, obwohl es so heiß ist...

 Sie erzählt von den vielen squares, den kleinen Parks mit den großen, alten Bäumen und den Springbrunnen! 


"Da kann  man sich abkühlen, aber auch heimlich einen Verehrer treffen!" sagt sie und zwinkert mit ihren großen Augen.




Dann stemmt sie die Hände in die Hüfte und beginnt lauthals zu schimpfen: 

"Kochen muss ich im Park, weil die Herrschaften Angst um ihr Haus haben. Wo ich doch immer so vorsichtig bin und gut mit Feuer umgehen kann.


Und wisst Ihr, was das  Schlimmste ist?! So eine Ungerechtigkeit!!

Jede weiße Siedlerfamilie kriegt hier ein großes Stück Land und kann sich ein Haus bauen.

 Und hinterm Fluss gibt´s sogar ganze Felder für fast geschenkt - so eine Gemeinheit! Und wir? Wir dürfen nur putzen und kochen und wieder putzen und kochen und die ganze Arbeit machen!
Die verdienen sich doch dumm und dämlich mit der blöden Baumwolle, und je mehr sie verdienen, desto hochnäsiger werden sie! Jawohl!"

So schimpft sie vor sich hin, und wir bekommen ein Gefühl dafür, wie es hier noch vor ca. 150 Jahren zugegangen ist.

Weiter erzählt sie Folgendes:

Während des Bürgerkrieges wurde Savannah nicht zerstört,            da sich die Bewohner ergeben hatten, um ihre schöne Stadt            zu retten.

Als die Baumwolle dann nicht mehr so viel Geld einbrachte,    zogen viele Bewohner in den Norden, wo es Industrie und mehr Arbeit gab.
 Die alten Holzhäuser begannen zu zerfallen, sollten schließlich moderneren Gebäuden Platz machen.

Aber etwas ganz Tolles geschah:

 Sieben Damen der                       "höheren Gesellschaft" beschlossen, das kostbare Erbe der Stadt zu retten. 

Sie gründeten 1955 die Historic Savannah Foundation, verhinderten fortan den Abriss  und setzten sich für die Renovierung der heruntergekommenen Häuser ein! 
Und genau darüber freuen wir uns heute sehr und bewundern diese herrlichen Häuser in dieser herrlichen, kleinen Stadt!

Um ja keinen Sonnenstrahl an die vornehm-weiße Haut zu bekommen, trugen die feinen Damen Sonnenschirmchen aus kostbarer Spitze
 Als unsere Tour zu ende ist, ist die kleine Lady ganz erschöpft vom vielen Schimpfen und Klagen, und wir sind ein wenig schlauer geworden und können uns das Leben in dieser Stadt vor 150 Jahren nun ganz gut vorstellen! 
              Aber, es ist - gone by the wind!


Diese Häuser muss man doch einfach gern haben, oder?




Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen