Samstag, 15. Februar 2020

13) Januar/Februar 2020: Seychellen, Die Insel Praslin

                              


                             Die Insel Praslin



Die Hauptattraktion dieser

kleinen Seychelleninsel ist eine

Kokosnuss!



Aber natürlich nicht irgendeine! 


                        Es ist die Coco de Mer!


Sie wächst nur hier auf Praslin und 

der kleinen Schwesterinsel Curieuse 


Und natürlich müssen wir uns diese ganz besondere Schönheit einmal etwas genauer ansehen! 

Deshalb  streifen wir heute durch den Wald der 
Coco de Mer - Palmen 
im Naturschutzpark 



                                                              Vallée de Mai

                                                              im Herzen der Insel.


Die Coco de Mer ist wirklich etwas ganz Besonderes.

Weil diese  Inseln seit Jahrmillionen total von anderer Vegetation isoliert waren, konnte sich diese uralte Pflanze hier
in diesem uralten Wald erhalten.


Die Palmen wachsen bis zu 25 Meter hoch und brauchen 
30 Jahre ehe sie geschlechtsreif sind, und die riesigen Früchte - übrigens die größten Samen, die es gibt - brauchen etwa 
10 Jahre, um zu reifen. 
Sie können bis zu 18 Kilo schwer werden.

Die Palme bildet riesige Blätter
und ein dichtes, kühlendes Blätterdach!


Jahrhunderte lang war die Herkunft der wundersamen Riesenfrucht mit den sinnlichen weiblichen Formen unbekannt.

 Bewohner der Malediven fanden sie angeschwemmt am Strand. Seeleute aus Europa und China sammelten sie an den Küsten Indiens, Indonesiens und Südafrikas  auf. 
Da es so aussah als komme diese interessante Kokosnuss
aus dem Meer erhielt se den schönen Namen
Coco de Mer. 

Die Briten sollen so eine Frucht damals für

 400 Pfund Sterling gehandelt haben.
Das entspricht einem heutigen Wert von 70 000 Euro.


Erst 1768 wurde der Wald der Coco de Mer im Inneren der 
Insel Praslin entdeckt und prompt 
kam von kirchlicher Seite der Hinweis, 
abzulassen von diesem Baum der Sünde!


Es sei sehr wahrscheinlich, dass es sich bei 
dieser Urzeitpalme im Paradies der Seychellen
um den "Baum der Versuchung" handele
 und der arme Adam von der bösen Eva nicht mit einem Apfel, sondern mit diesen erotischen Früchten in Form eines weiblichen Beckens verführt worden sei!

So in etwa????









Na, dieser Adam scheint ja  sehr skeptisch zu sein!!

Believe it or not!

Das ist der  Pollenspender von Monsieur Palme. 
Dieses Teil sitzt dann voller Blüten, die herrlich duften!
 Und schon kommen die Vögel (und wer weiß ich nicht alles )
und schleppen  die Pollen zu Madam Coco !
Und dann dauert es eben mal ein paar Jahre 
und eine wunderschöne Coco de Mer erblickt das Licht  der Welt!

Die Insel Pralin hat wunderschöne Strände! 
Die Bungalows einiger Luxushotels schmiegen sich an die Hänge der Granitfelsen (ca. 1000,- Euro die Nacht)

Aber, wenn an einem schönen weißen Strand Fische ausgenommen werden, ist das nicht gerade appetitlich, oder?!


                                              Da fahren wir lieber woanders hin!
Die Auswahl an Stränden ist ja schier unbegrenzt!


Mit diesen Bildern verabschieden wir uns für dieses Mal!
 Morgen geht´s  Richtung Heimat!!

Wir hoffen auf eine ruhige Wetterlage 
und nicht so viel Wind von vorn!









 Seit 1983 gehört dieser Wald zum Weltnaturerbe der UNESCO.
















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Freitag, 14. Februar 2020

12) Januar/ Februar 2020: Seychellen, Die Insel La Digue

   

 Nach ein paar Tagen fast 
ohne Internet sind wir jetzt wieder online!!




                                                               La Digue


             die Kleinste der drei Hauptinseln










Abschied von Mahé! Die Fähre wird ganz schön voll! 
Gut, dass wir vorgebucht haben.




Im Hafen von Mahé liegt die AIDA blue!






                                     Nach ca. eineinhalb Stunden erreichen wir den 
Hafen von La Digue!

Wir hatten uns unterwegs natürlich schon Gedanken gemacht. Es gibt keine Autos auf dieser Insel....nur Fahrräder?!

Wir sehen uns schon mit unseren 
ziemlich schweren Koffern durch die Gegend  zockeln.
 Aber  NEIN!
Zum Glück wir haben uns unnötig Sorgen gemacht! Erstens gibt es doch ein paar Elektrowägelchen und zweitens warten im Hafen  schon  junge Männer von La Digue, bringen uns Fahrräder für die nächsten vier Tage  und schnappen sich unsere Koffer. 
Wir können uns kaum vorstellen, wie das denn nun funktionieren soll!



Aber 
- schwuppdiwupp - schwebt  Harrys dicker Koffer 
auf dem Lenker 
und meiner liegt hinten im Korb! 
Ist doch ganz einfach!!



Es ist total heiß. Ich schätze gut 30 Grad! 
Von Nordwest - Monsun keine Spur mehr!!

Nur wenige Fahrradminuten vom 
kleinen Hafen entfernt liegt unser neues Zuhause!
In einem großen Garten erwartet uns
dieses schöne Haus mit zwei  Apartments.

Herrliche Ruhe umgibt uns hier! Die Vögel zwitschern,
die Ventilatoren fächeln uns kühle Luft zu! 



Nur gut 9000 Meilen bis  Miami!!!
 Aber nach einer kurzen Verschnaufpause geht´s auch schon los zur ersten Erkundungstour.










Und siehe da: Schon läuft uns die erste  Riesenschildkröte 
über den Weg.



Kunterbunte Stoffblumen schmücken die Gräber










Zur Belohnung für die vielen Anstrengungen des Tages
gibt es ein Glas frisch gepressten Obstsaft   
und die Vorfreude auf den nächsten Tag!!

Am nächsten Morgen wird auch das zweite Apartment  belegt.
Von einer jungen Familie aus Tatarstan! 
Ja, das gibt es wirklich! 
Tatarstan ist eine 
autonome Republik in Russland,
 ca. 800 km östlich von Moskau gelegen.

Sie gehören zwar zu Russland, 
legen aber wert darauf, 
dass sie Tataren und keine Russen sind. 

Der junge Mann spricht sehr gut Englisch und so können wir uns gründlich über unsere Länder 
und auch Privates austauschen.


Auch auf  La Digue gab es ungefähr seit 1730 Plantagenbau.
Die schon erwähnten Gewürze brachte reichlich Erträge. 



Die ersten , die auf  La Digue siedelten, war die Familie Morel.


Die Familie erwarb nach und nach über 
ein Drittel der Insel und 
konnte sich dieses schöne  Farmhaus bauen lassen.
Es wurde vor zwei Jahren renoviert.


Fast die gesamte Insel ist von einem Korallenriff umgeben.
 Bei Ebbe bilden sich schöne kleine Pools in 
denen man planschen kann. 
Nur zwei der natürlichen Pools sind zum Baden freigegeben.
Die Fische kennen das schon und kommen freudig herbei 
und werden manchmal gefüttert!

Auch die wilden Strandhunde haben das Fischefangen gelernt!
Sie werden zu wahrhaftigen Seehunden!
Sie lauern lange und springen 
dann mit einem Satz den Fischen hinterher! 


Ob sie dabei häufig Erfolg haben, kann ich nicht sagen!!!







Viele junge Paare kommen nach 
La Digue, um hier zu heiraten!
 Am Strand haben wir diesen wunderschönen Bogen aus 
Palmblättern gefunden.





Wirklich beeindruckend schön die dicken Brocken am Strand.
Dieser Strand hat schon in vielen Filmen als Kulisse gedient!





Eine Kokosnuss ist 
immer wieder erfrischend!

(Seit Anfang des Jahres gibt 
es nur noch Papptrinkhalme!)





Und dann geht´s auch schon wieder weiter! 
Nach vier wirklich schönen, heißen, schweißtreibenden Tagen 
packen wir unsere Sachen und brechen auf nach Praslin, 
unserer letzten Station auf dieser Reise.


Warten auf die Fähre nach Praslin
Nur eine viertel Stunde dauert die Überfahrt!



Samstag, 8. Februar 2020

11) Januar/Februar 2020: Im Nationalmuseum in Victoria



Im Nationalmuseun in Victoria

Das Museum ist klein und bescheiden und hat in seiner Ausstattung noch viel Luft nach oben!!!!!

Trotzdem liefert es einige ganz interessante Einblicke in die Geschichte dieser Inseln 
mitten im Indischen Ozean.








Schon draußen, vor dem Museum, erwarten uns nicht nur ein paar Kanonen, sondern auch ein sehr interessanter, wichtiger Herr!
Es ist ein Denkmal für Pierre Poivre!

Und was muss man gemacht haben, 
um in Victoria ein Denkmal zu bekommen?
Pierre Poivre  hatte 
einen Geheimauftrag 
ihrer Majestät, Ludwig XVI.! 

Poivre war tatsächlich  als Botaniker 
im Auftrag der französichen Krone 
in Sachen  Zimt  unterwegs!

Das Zimt - und Gewürzmonopol hatten seit 1636 die Holländer. 
Sie ließen in Ceylon (heute Sri Lanka)  
Zimt und andere kostbare Gewürze anbauen. 
Der Handel mit Gewürzen war äußerst lukrativ.
Die Gewürze waren zeitweise kostbarer als Gold.

Und deshalb  war  es bei Höchststrafen verboten, 
Setzlinge der begehrten Pflanzen auszuführen.

Aber Pierre Poivre hat tatsächlich  im Auftrag 
ihrer Majestät von Frankreich
Setzlinge  vom Ceylon - Zimtbaum geklaut!

Auf dem Markt in Victoria werden die wunderbaren Gewürze angeboten, und es riecht wirklich köstlich!!!


Poivre ließ die Zimtbaum - Setzlinge 1772 auf den Seychellen, 
auf Mauritius und La Rèunion anpflanzen. Dort gediehen sie prächtig, und schon bald gab es die ersten Erträge.
So wurde damals
 das Gewürzmonopol der Holländer gebrochen!
  
Für die  Seychellen bedeutete der Handel mit den Gewürzen Arbeitsplätze und einen bescheidenen Wohlstand.
Auch Muskatnüsse, Nelken, Kreuzkümmel, Lorbeer, Piment, Kurkuma, Safran, Vanille
werden heute noch auf den Seychellen angebaut.








Die Geschichte der Seychellen
(ganz, ganz kurz zusammengefasst!) 
ist zunächst geprägt gewesen von  Piraten, die auf diesen 
abgelegenen Inseln Unterschlupf suchten.


Schon seit 1601 segelten englische Handelsschiffe der 
Ost - Indien - Company durch die stürmischen Meere und kamen auf ihrer Route auch an den Seychellen vorbei.

Viele zerschellten dort an den Korallenriffen 
und versanken mit ihren Schätzen an Bord im Meer.

Irgendwann  gehörten  die Inseln  den Franzosen 
und 1811 eroberten schließlich  die Briten die Inseln 
und fügten sie ein in ihr großes Empire!!

Von 1903 bis 1976 waren die Seychellen
britische Kronkolonie.


In solchen Kisten wurden die kostbaren Waren transportiert.
Diese Kiste wurde vor einigen Jahren von Hobbytauchern
 vor der Insel Mahé entdeckt und geborgen.



Die Schrecken und Qualen der Sklaverei werden auf diesem Bild deutlich



Na klar! Auch hier!

Wo es viel Arbeit gab, da wurden im 
17. und 18. Jahrhundert  Sklaven eingesetzt. 
Sie wurden von Afrika herüber geschafft auch auf die Inseln im Indischen Ozean und zur Arbeit auf den Feldern und in den Plantagen gezwungen.


Als die Engländer  im Jahre 1835 die Sklaverei abschafften, 
gab es auf Mahé 680 Weiße und 6600 Sklaven.




Die Sklaven lebten in einfachen Hütten aus Palmblättern.





Die herrschenden, weißen Landbesitzer pflegten einen durchaus  gehobenen englischen Lebensstil. Die Häuser waren dem heißen, feuchten Wetter angepasst. Weite, überdachte  Balkone und Wände aus Tropenhölzern, 
große Fenster und schattige Gärten machten 
das Leben in der ewigen Hitze erträglich.



Seit dem 20. Juni 1976 sind die Seychellen eine Republik .
Ca. 95 000 Einwohner leben heute auf den verschiedenen Inseln. 
Viele Menschen sind aus Afrika eingewandert, 
einige aus Indien und China.
90 % der Einwohner der Seychellen sind katholisch.

Victoria ist die einzige Stadt 
und insgesamt gibt es ca. 155 Inseln, 
die längst nicht alle bewohnt sind.
Autoverkehr gibt es nur auf der Hauptinsel Mahé und der zweitgrößten Insel Praslin.


Die Flagge der Seychellen
Die fünf Farben stehen für die Charakteristika
der Seychellen:

Blau für den Himmel und das Meer,
Gelb für die Sonne,
Rot (Blut)  für die Menschen,
Weiß für soziale Gerechtigkeit,

Grün für das Land und die Vegetation.



Natürlich zeigt  dieser Bericht nur einen wirklich 
 klitzekleinen Teil der Geschichte dieser Inseln. 




Aber nach ein paar Regentagen ist das Wetter einfach zu schön, um länger in dem stark klimatisierten Museum herum zu laufen.

Also: 
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und 
an den Beach