Auf unserem Weg zurück nach Boston kommen wir vorbei an der
Plimoth Plantation.
Die Plimoth Plantation ist eine Art Museumsdorf.
Hier wird erzählt, wie das damals gewesen ist vor rund 400 Jahren, wie das alles angefangen hat mit Amerika und den Indianern und der Einwanderung und der gesamten Entwicklung und Geschichte,
Hier wird erzählt, wie das damals gewesen ist vor rund 400 Jahren, wie das alles angefangen hat mit Amerika und den Indianern und der Einwanderung und der gesamten Entwicklung und Geschichte,
die sich daraus ergeben hat.
Wir brauchten nur durch das große Eingangstor zu gehen und schon begann für uns eine Reise in eine andere Zeit.
"Ja, ja, mit der MAYFLOWER sind wir gekommen. Damit sind wir über den Atlantik gesegelt. Ich hatte schreckliche Angst vor der langen Fahrt. Immerhin waren wir zwei Monate unterwegs. Es war sehr, sehr stürmisch und manches Mal habe ich gedacht, wir werden es nicht schaffen. Aber Gott hat uns beschützt." |
Doreen mischt sich ein:
"Was alles auf den Tisch kam?
Ach, es war so gut und so lecker gekocht!
Wenn ich daran noch denke:
Es gab Truthahn, Mais, Kürbis, Karotten, Süßkartoffeln, Äpfel, Nüsse, Cranberries.
Was für ein Fest das war!
Wir hatten monatelang gehungert, und nun wollten wir Gott für unser Überleben mit einem kräftigen Mahl danken.
Da läuft mir immer noch das Wasser im Mund zusammen!"
Unserem großen Fest haben wir den Namen "Thanksgiving" gegeben! Wir und - so Gott will - unsere Nachfahren werden dieses Erntedankfest nun jedes Jahr feiern und Gott für seine Güte danken". |
Frederick berichtet, dass er aus Holland zu den
Gläubigen gekommen ist und erzählt:
"Ja, natürlich haben wir die Wilden zu unserem Festmahl eingeladen.
Gott hat sie uns ja geschickt, damit wir hier in seinem Geist leben können, sein Wort in die Welt hinaus tragen und dieses Land zu seinem Land machen.
Wir lehnen alles ab, was unnötiger Tand und Zierde ist.
Gott will, dass wir uns selbst regieren.
Jedes Bischofsamt ist Teufelswerk!!
Auch hier werden wir herzlich begrüßt.
Shania lädt uns ein, und wir dürfen einen Blick in ihr Wetu werfen.
Gemütlich ist es hier.
Shania erzählt:
"Im Winter sind wir mit allem, was wir hatten, in die Wälder gezogen und haben unsere Wetu dort wieder aufgebaut. Wir haben viele Felle an die Wände gehängt, um uns gegen die Kälte zu schützen.
Im Frühling, wenn der Schnee geschmolzen war und die Sonne uns die ersten warmen Strahlen geschickt hat, sind wir wieder hierher zurück gekommen und haben unsere Gärten angelegt.
Die Erde hier ist fruchtbar."
"So elend waren sie, fast verhungert.
Da mussten wir doch helfen und von unseren Vorräten abgeben.
Hätten wir gewusst, dass immer mehr von ihnen kommen würden - wir hätten uns vielleicht anders verhalten?!"
"Sie waren zu uns so nett und höflich und haben immer wieder ihrem Gott gedankt!
Dabei haben WIR ihnen doch zu essen gegeben.
Ihr Gott hätte sie doch glatt verhungen lassen!
Doch schon bald kamen Männer mit Waffen und Helmen auf dem Kopf und haben uns unser Land weggenommen."
Chogan, "Der mit dem Feuer umgehen kann", steht an seinem Einbaum und spricht:
"Die Fremden sind mit großen Schiffen gekommen.
So etwas hatten wir noch nie gesehen.
Viele Baumstämme brauchten die Fremden, um so etwas zu bauen.
Für uns reicht ein Baum, mit dem wir
zum Fischen hinaus auf das Meer fahren.
Die Rinde nehmen wir für unser Wetu, dann hölt ein Feuer den Stamm aus und macht ihn wasserdicht. Das ist eine große Kunst, die wir an unsere Söhne weitergeben."
Ja, so war das mit unserer
Zeitreise!
Eigentlich waren wir ganz froh, als wir durch das Tor wieder zurück in unsere Welt gehen konnten.
Wir sind natürlich beeindruckt von ihrem Mut, die Heimat zu verlassen und von ihrer Zuversicht, dass sie hier in dem fremden Land ein neues Leben aufbauen können.
Aber schon bald kamen immer mehr Gläubige über den Atlantik in die Neue Welt.
Und noch mehr Gläubige brauchten noch mehr Land, noch mehr Holz zum Bauen, noch mehr Ackerflächen, um sich und ihre Familien zu ernähren.....
..........und dann war es - wie wir ja heute wissen - bald aus mit der Freundschaft zu den Einheimischen.
Schon 1637 gab es den ersten Krieg
zwischen den Siedlern und den Indianern.
(Pequot War, 1637 - 1639)
zwischen den Siedlern und den Indianern.
(Pequot War, 1637 - 1639)
Immer weiter wollten die Siedler in die Stammesgebiete der Indianer vordringen und sich das Land - meist gewaltsam - aneignen.
Sie brauchten Holz zum Bauen und Tierfelle
und Pelze für den Handel mit Europa.
und Pelze für den Handel mit Europa.
Die Kolonisten gingen immer wieder mit großer Brutalität gegen die Indianer vor, beanspruchten immer mehr Land, verweigerten den Indianern bald das Recht zu jagen und ihre Stammesgebiete zu nutzen, wie sie das seit Jahrtausenden gemacht hatten.
Nach all den Erzählungen kommen wir schnell wieder in die Wirklichkeit zurück und wissen nun noch ein bisschen genauer,
wie das damals gewesen ist.
Die romatische Verklärung der Ereignisse von 1621
gehören zur amerikanischen Folklore und
die Familientreffen
und großen Thanksgiving - Essen
sind Tradition, haben mit dem eigentlichen Anlass so gut wie nichts mehr zu tun.
Sie werden (wahrscheinlich) genau so geliebt oder gehasst wie bei uns die Verwandtenbesuche zu Weihnachten.
wie das damals gewesen ist.
Die romatische Verklärung der Ereignisse von 1621
gehören zur amerikanischen Folklore und
die Familientreffen
und großen Thanksgiving - Essen
sind Tradition, haben mit dem eigentlichen Anlass so gut wie nichts mehr zu tun.
Sie werden (wahrscheinlich) genau so geliebt oder gehasst wie bei uns die Verwandtenbesuche zu Weihnachten.
What an excellent report! One should read it before celebrating Thanksgiving. Thank you so much. Mechtild
AntwortenLöschenDanke Meggy
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